Ein kleines Stück Zahnseide ist kaum zu sehen und wiegt auch so gut wie nichts, wird es aber falsch entsorgt, kann es trotzdem teuer und ärgerlich werden.
Die Reinigung der Zwischenräume mit Zahnseide ist wichtig für eine umfassende Zahnhygiene und kann mit anderen Methoden und Hilfsmitteln kaum vollständig ersetzt werden. Während Interdentalbürsten zumindest bei großen Zahnzwischenräumen eine Alternative sind, können Mundduschen eigentlich nur ergänzend eingesetzt werden. Und wenn man sich stattdessen ausschließlich auf die Zahnbürste verlässt, wird früher oder später die Zahngesundheit leiden und der Zahnarzt bei einer Routineuntersuchung irgendwann auch auf das Problem aufmerksam machen. Lange Rede, kurzer Sinn – an Zahnseide führt eigentlich kein Weg vorbei. Zumindest einmal täglich sollte sie zum Einsatz kommen und dabei dann Speisereste aber auch sich bildende Zahnbeläge in den Zwischenräumen entfernen.
Wenn man sich an die zahnärztlichen Empfehlungen hält und täglich alle Zwischenräume mit jeweils einem frischen Stück Zahnseide reinigt, fällt dabei jedesmal ein längeres Stück an, das im Anschluss im Müll landen sollte. Das ist erwähnenswert, denn im Gegensatz zu anderen Hygieneartikeln ist vielen offenbar noch nicht klar, dass Zahnseide unter keinen Umständen in der Toilette entsorgt werden sollte. Während auf öffentlichen Toiletten immer davor gewarnt wird, Hygienetücher, Tampons oder Damenbinden runterzuspülen, ist von Zahnseide eigentlich nie die Rede. Was die Verstopfungsgefahr im Abflusssystem angeht, ist diese aber tatsächlich kaum weniger gefährlich.
Zahnseide besteht in der Regel aus Nylon, also einer Kunststoffart und ist zusätzlich oft auch noch mit einer Beschichtung aus Teflon versehen. Das sorgt einerseits dafür, dass die Seide trotz sehr dünner Fasern sehr reißfest ist und andererseits selbst im Wasser oder in der freien Natur nur sehr langsam abgebaut wird. Während sich Toilettenpapier nach wenigen Minuten im Wasser in seine Einzelbestandteile auflöst, würde ein Stück Zahnseide auch nach 10 Jahren noch kaum etwas von seiner ursprünglichen Reißfestigkeit und Form verloren haben. Es besteht hier also immer die Gefahr, dass sich die Zahnseide um andere Stoffe im Abfluss wickelt und sich so aus Haaren, Fäkalien und Papierfasern feste Ballen bilden, die Rohe verstopfen und so für größere Schäden sorgen können. Neben den Rohrverstopfungen sind solche nur langsam abbauenden Kunststoffe im Abwasser natürlich auch für die Umwelt kaum vorteilhaft.
Ohne Zahnseide geht es nicht und man sollte damit auch nicht sparen, nur die Entsorgung sollte eben auch korrekt erledigt werden. Da die Zahnseide aus Kunststoff besteht, hat sie nichts im Abfluss zu suchen und sollte stattdessen immer im Mülleimer landen. Das ist nicht nur sicherer, da man nur so teure Verstopfungen verhindern kann, es ist auch die deutlich schonendere Lösung für die Umwelt. Da die meisten aber sowieso einen kleinen Abfalleimer im Badezimmer stehen haben, sollte das dementsprechend auch kein Problem sein.